Zur optimalen Darstellung verwenden Sie die Seite bitte im Hochformat
und legen sie als App auf Ihrem Homescreen ab.

Eichen-Reich

Wald-im-Spessart als App verwenden:

Legen Sie sich unsere Seite am besten als App auf Ihrem Homescreen ab, dann sind wir mit einem Klick erreichbar. Wie das geht?

Unter iOS:

  • Rufen Sie im Safari unsere Seite auf.
  • Tippen Sie anschließend auf das Teilen-Icon.
  • Wählen Sie „Zum Homebildschirm“.
  • Tippen Sie abschließend auf „Hinzufügen“.

Unter Android:

  • Öffnen Sie eine gewünschte Seite im Chrome-Browser.
  • Tippen Sie auf die drei kleinen Punkte, um das Menü zu öffnen.
  • Wählen Sie „Zum Startbildschirm hinzufügen“ aus.
  • Beim erstmaligen Öffnen auf dem Home Bildschirm erhalten Sie eine erneute Cookie Abfrage.

Offline Funktion

Um auf unsere Inhalte auch offline im Wald zugreifen zu können, können Sie diese vorab laden. Bitte beachten Sie, dass hier einige Funktionen nur eingeschränkt verfügbar sind.

Am Parkplatz Steintor ausgestiegen lässt sich bereits erahnen, dass das Klima im Wald ein ganz anderes ist, als z. B. in der Stadt. Der Rundwanderweg führt auf der gesamten Strecke durch das kühle Grün unserer heimischen Wälder. Entlang des Naturwaldreservates Eichhall, vorbei an Flächen mit jungen Eichen, Waldwiesen und alten Baumgiganten lässt sich das Wissen über all diese Waldbewohner an den jeweiligen Stationen hautnah erleben. Sie können mit eigenen Augen sehen, was sich in den Wäldern tut, die sich ohne den Einfluss des Menschen entwickeln. Wie Buchen mit Eichen um Licht konkurrieren und was unseren alten Eichen zu schaffen macht. Eine wundervolle Möglichkeit, die Natur zu erleben!

Höhenprofil

1
KM 0,00

Start und Endpunkt

Direkt vor dem Waldeingang finden Sie einen Parkplatz. Stellen Sie dort Ihr Auto ab, denn ab hier geht es zu Fuß weiter. Vor Ihnen zeichnen sich bald zwei Wege ab. Nehmen Sie den Rechten der beiden und schon geht die Entdeckungstour los ...

2
KM 2,15

Revier Rohrbrunn

Naturwaldreservat Eichhall

Revier Rohrbrunn

Koordinaten: X : 4313817 Y : 5533817 

Die 67 ha große Waldabteilung Eichhall mit ihren 400-jährigen Eichen - einst bekannt wegen der vielen „Furnier-Eichen“ und Stolz der Spessartförster – blickt auf eine sehr bewegte Geschichte zurück. Über sehr lange Zeit wurden hier starke Bäume geerntet, die als Bau- und Furnierholz verarbeitet wurden. Seit 2002 wird der Waldteil aber nicht mehr genutzt – im Vordergrund steht jetzt der Erhalt und die Erforschung naturnaher, alter Wälder. 

Der Eichhall gilt als Teil des berühmten „Heisterblocks“ – eine alte, früher fast reine Eichenfläche im Hochspessart auf über 400 Hektar. Über dessen Entstehungsgeschichte gibt es verschiedene Versionen. Professor Karl Vanselow, Lehrer für Waldbau und Forsteinrichtung, schrieb in einem Bericht 1937: „Für die Entstehung des Heisterblocks von Rohrbrunn ist der Zusammenhang mit der Erbauung des Schlosses zu Aschaffenburg in den Jahren 1605 bis 1614 mit großer Sicherheit nachgewiesen. Die Fürstbischöfe von Mainz ließen das benötigte Bauholz aus den anscheinend besonders geeigneten Eichenwäldern am Geyersberg fällen. Damals zu Ende dieser großen Fällungen, auf immerhin begrenztem Raum, muß eine reiche Eichelmast eingetreten sein, die die ganze Fläche dicht besamt und eine für unsere Begriffe riesige, gleichalte Eichenverjüngung geschaffen hat, aus der die heute dort stehenden „Heister“ erwachsen sind“. Schon einige Jahre vorher stellte Ministerialrat Dr. Karl Rebel 1922 in seinen waldbaulichen Betrachtungen über den Spessart fest: „Im 30-jährigen Krieg sind Franken eingezogen; die wollten Weide haben und brannten im gemischten Urwald an verschiedenen Stellen. Dabei sind die glattrandigen, wohl auch wesentlich jüngeren Buchen zugrunde gegangen, während die starkborkigen Starkeichen ausgehalten haben. Zufälligerweise trugen dann diese Alteichen im gleichen oder folgenden Jahre Mast. So kam es, daß sich wohl Eichen, aber keine Buchen ansamten. Der Buchenunterbau wurde im Jahre 1853 durch Pflanzung begründet.“ Auch heute geht man davon aus, dass sich Flüchtlinge im 30-jährigen Krieg, zumindest für eine gewisse Zeit, in den inneren Spessart zurückzogen. Dort waren sie, um zu überleben, auf Brandrodung und Waldfeldbau angewiesen. Die heute zahlreichen, dicht an dicht stehenden Alteichen sind, nachdem die Menschen den Wald wieder verlassen hatten, durch anschließende flächige Naturverjüngung eher zufällig entstanden.


Naturwaldreservate sind geschützte Wälder, in denen die natürliche Waldentwicklung ungestört abläuft. Hier werden weder neue Bäume gepflanzt noch Holz geerntet. Nur in Ausnahmefällen werden Bäume gefällt, wenn sie eine deutliche Gefahr für Waldbesucher darstellen. Das Holz wird jedoch liegen gelassen. Im Laufe der Zeit entstehen „Ur"-Wälder mit starken Bäumen, vielen Biotopbäumen und viel Totholz. Wie lange das dauert, hängt vom Entwicklungsstadium des Waldes ab. Ein Urwald durchläuft in mehreren Jahrhunderten verschiedene Phasen, beginnend bei der „Dickungsphase“, in der die jungen Bäume langsam heranwachsen. Darauf folgt die „Optimalphase“, in der die Baumkronen dicht geschlossen sind. In der „Zerfallsphase“ brechen die alten Riesen zusammen und schaffen Lücken für die nächste Baumgeneration. In großen Urwäldern laufen all diese Phasen gleichzeitig auf kleinen Flächen ab. Förster können hier die natürliche Entwicklung des Waldes erforschen, um für die naturnahe Forstwirtschaft vor allem in Zeiten des Klimawandels immer weiter dazuzulernen.

In Bayern gibt es über 160 Naturwaldreservate mit mehr als 7.000 Hektar Fläche. Erfahren Sie mehr dazu auf unserer Webseite.

Das Naturwaldreservat "Eichhall" macht seinem Namen alle Ehre. Die über 350 Jahre alten Eichen und die alten hoch gewachsenen Buchen bilden mit ihren Stämmen eine richtige Halle, die von einem dichten Blätterdach überschirmt wird. 

Auf Grund des vielen Regens (rund 1.100 mm pro Jahr) kann die Buche hier besser wachsen als die Eiche. Die Buchenkronen nehmen so jedoch nach und nach den Eichen das Licht und diese sterben ab. Da in einem Naturwaldreservat bewusst auf jegliche Maßnahmen verzichtet wird, um die natürliche Dynamik beobachten zu können, wird diese Entwicklung solange weitergehen, bis ein nahezu reiner Buchenwald entstanden ist.

Der Wald im Eichhall blickt auf eine lange Geschichte zurück:  Zu Beginn des 17. Jahrhunderts wurde er vermutlich in Folge von Brandrodung und Waldfeldbau durch Flüchtlinge des 30-jährigen Krieges begründet. Ursprünglich war er ein reiner Eichenwald, in den man erst ab dem 19. Jahrhundert die Buche nachträglich einbrachte.

  • Rinde

    In der Jugend glatt, später tiefrissig und grob.

  • Blatt

    Länglich und tief gebuchtet.

  • Frucht

    Eichel, die in einer Art Hütchen sitzt.

  • Eichenarten

    Die einzelnen Eichenarten wie Trauben-und Stieleiche lassen sich anhand von Rinde, Blättern und Früchten meist gut unterscheiden.

Das Wuchsverhalten

Die Eiche wächst im Gegensatz zur Buche eher langsam. Sie ist nicht so konkurrenzfähig gegen andere Baumarten, da sie als Lichtbaumart im Schatten nicht leben kann und mit ihren leckeren Knospen gerne von Rehen und Rotwild gefressen wird.

Die Holzverwendung

Wie sieht´s aus?
Hellbraun bis mittelbraun. Jahrringe sind sichtbar.

Was kann´s?
Eichenholz ist sehr hart und widerstandsfähig.

Wofür ist es geeignet?
Für Pfähle, die Teile ganzer Städte tragen - etwa in Venedig oder Amsterdam. Für hochwertige Möbel oder Rahmenwerke, Türen, Treppen, Tore, Decken, Fenster sowie in Parkett- und Riemenböden.

3
KM 2,91

Natürliche Feinde


Der große, kahle Baum neben dem Weg war einst eine Eiche, wie sich an der Rinde noch heute erkennen lässt.

Auch wenn die Eiche oft die widrigsten Umstände gut zu überstehen scheint, gibt es doch einige Faktoren, die ihr zu schaffen machen.

Zum einen gehören dazu Umwelteinflüsse, die vor allem bei jungen Eichen zu langsamerem Wachstum oder gar zum Absterben führen können. Zum anderen gibt es Tiere und Pilze, die dem Baum zusetzen.

Umwelteinflüsse

Wasserverfügbarkeit: (wieviel regnet es und wieviel Wasser kann der Boden für die Pflanzen speichern?)

Temperatur: (vor allem Spätfrost wird gefährlich, wenn die Eichen im Frühling schon die ersten Blätter getrieben haben)

Licht: (für die jungen Keimlinge darf es nicht zu dunkel sein!)


Rehe: Sie fressen gerne die Knospen kleiner Eichen

Schwammspinner: Die Raupe eines Nachtfalters, die die Eichenblätter frisst, um sich anschließend zu verpuppen und als fertig entwickelter Schmetterling wieder zu schlüpfen.

Zweipunkt-Eichenprachtkäfer: Ein prächtig grün-blau schimmernder Käfer mit zwei weißen Punkten auf dem Rücken. Der Käfer nagt unter der Rinde der Eiche zick-zack-förmige Gänge in das Holz. Dadurch kann nicht mehr genug Wasser zu den Blättern transportiert werden und sie verwelken.

Pilze die der Eiche gefährliche werden

Verjüngungsdynamik der Eiche - auf der Sonnenseite des Lebens

Eicheln brauchen viel Licht, um zu keimen und noch mehr Licht um weiter zu großen Bäumen heranwachsen zu können. Die Buche dagegen ist eine sogenannte Schatt-Baumart. Sie kann schon wachsen, wenn nur wenig Licht den Boden erreicht. In „Ur“-Wäldern, wie sie in unseren Naturwaldreservaten wieder entstehen sollen, ist es ganz natürlich, dass die Kronen der Bäume über mehrere Jahrhunderte hinweg nur wenig Sonne auf den Boden lassen. Lücken entstehen in der Zerfallsphase, wenn die alten Bäume zusammenbrechen und ein Loch ins Kronendach reißen. Meistens sind diese Lücken nicht sehr groß, sodass sich die Buche bereits im Schatten verjüngt hat, bevor die Eiche erst darüber nachdenkt – die Eiche hat keine Chance mehr.  Die Buche verdrängt damit die Eiche und nimmt mit der Zeit immer größere Anteile im Naturwaldreservat ein.
Försterinnen und Förster können durch Pflanzen und Säen sicherstellen, dass es weiterhin zahlreiche Eichen im Spessart gibt, indem sie die Eiche auf geeigneten Flächen verjüngen und weiter pflegen.

4
KM 3,92

Eichen-Saatfläche

  • Was wächst und gedeiht denn hier „hinter Gittern“?


Es sind Eichen und Buchen, die dort, geschützt vor Reh, Hirsch und Wildschwein, der Sonne entgegenwachsen. Die Eichen wurden von den Bayerischen Staatsforsten angesät. Die Buchen stammen aus den Samen der umliegenden großen, alten Buchen.

Aller Anfang ist schwer!

  • Die Eichen und Buchen, die auf diesem Foto "hinter Gittern" wachsen sind schon ca. 10 Jahre alt. Die EIchen wurden gesät, die Buchen sind natürlich auf der Fläche gewachsen. Sie stammen von großen, alten Buchen in der Nähe des Zaunes.


In diesem ca. 1,9 ha großen Zaun, der auf dem Luftbild zu erkennen ist, wurden 2018 über 12.000 Traubeneichen gepflanzt. Sie kamen damit in ihre Heimat zurück, denn die Eicheln wurden im Jahr zuvor im Spessart geerntet und in unserem BaySF-eigenen Pflanzgartenstützpunkt in Bindlach zu jungen Pflanzen herangezogen.

Immer wieder muss auf der Pflanzfläche ausgegrast werden; manchmal sogar zweimal pro Jahr. Adlerfarn, Brombeere und sich ansamende Nadelbäume werden dabei entfernt, damit die jungen Eichen überleben können. Für Reh- und Rotwild sind die Knospen der Eichen ein richtiger Leckerbissen, weshalb sie durch den Zaun geschützt werden müssen.

Manchmal werden die Eicheln auch direkt auf geeigneten ausgesät. Dies hat den Vorteil, dass sich die Wurzeln der kleinen Eichen ungestört im Boden entwickeln können und Pflanze direkt an ihrem festen Platz aufwächst, ohne noch einmal "umziehen" zu müssen, z.B. zurück vom Pflanzgarten in den Spessart. Kann der Boden nicht mit Maschinen bearbeitet werden, oder ist er zu nass Pflanzen wir ein bis zwei Jahre alten Eichen.

Woher kommen die ganzen Eichen, die jetzt so alt und mächtig neben uns stehen?

Schon vor vielen hundert Jahren, als in den wilden Wäldern des Spessarts die Kurmainzer Fürstbischöfe jagten, fand hier Forstwirtschaft statt. Allerdings aus einem ganz anderen Grund als heute:

Buchen wurden zurückgenommen, Eichen gefördert. Nicht etwa um wertvolles Holz zu produzieren, sondern um möglichst viel Futter für das Wild im Wald zur Verfügung zu haben – die Eicheln. 

In dem Buch „Der abenteuerliche Simplicissimus“ von Hans Jakob Christoph von Grimmelshausen, wird eindrucksvoll beschrieben, wie sich das Leben früher auf einem der Spessart-Gehöfte abspielte. Der Satz von Simplicissimus „Auf den Eichen wachsen die besten Schinken“ ist weit über den Spessart hinaus bekannt. Dieser Spruch kommt nicht von ungefähr. Früher trieben Viehhirten die Schweine der Bauern in den Wald und brachten sie abends, sattgefressen von den Eicheln, wieder zurück. 

5
KM 4,32

Eichen wollen gepflegt werden!

Die dünnen Eichen und Buchen, die hier gegenüber dem Naturwaldreservat wachsen, sind unsere nächste Baumgeneration. Der „Entwicklungsabschnitt“, in dem sich die Bäume gerade befinden, hat bei den Förstern einen ganz bestimmten Namen: Sie nennen ihn „Jungbestandspflege“.

Um stabile Wälder und gute Holzqualitäten zu erzielen, werden die jungen Eichen bei den Bayerischen Staatsforsten schon früh gepflegt. Wenn die Bäumchen eine Höhe von 1,5 bis 12 m erreicht haben, findet in einem jungen Eichenbestand daher die sogenannte „Jungbestandspflege“ statt. Bei diesem Arbeitsvorgang helfen unsere geschulten Waldarbeiter vor allem den besonders vitalen und guten Eichen. Doch was bedeutet das genau?

Die Bäume wachsen sehr dicht aneinander auf und müssen sich daher alle wichtigen Ressourcen, die sie für ihr Wachstum brauchen, teilen. Mit ihren Wurzeln streiten sie sich um Nährstoffe und Wasser im Boden und mit ihren Kronen konkurrieren sie um Licht. Damit eine gute Eiche mehr von diesen Ressourcen zur Verfügung hat und besser wachsen kann, sägen unsere Waldarbeiter neben dieser Eiche einen Bedränger weg – entweder eine andere Eiche oder eine andere Mischbaumart. Doch wann ist eine Eiche gut? Sie soll vor allem vital, also gesund sein, eine große grüne Krone haben. Dabei darf sie jedoch nicht zu große Äste haben oder krumm sein. Ein gerader Stamm ist sehr wichtig, damit das Holz später, wenn die Eiche alt und dick ist, zu wertvollen Möbeln und anderen Holzprodukten weiterverarbeitet werden kann. Also gar nicht so einfach, die Auswahl unserer „Zukunftsbäume“.

6
KM 5,84

Von Zukunftsbäumen...

Auf dieser Fläche sind die Eichen schon ein bisschen über 12 m groß, was das Ende der Pflegephase und den Beginn der Durchforstung einläutet. Es gilt nun die in der Pflege bereits geförderten Eichen wieder zu entdecken und ihnen zu helfen.

Von Zukunftsbäumen und schlafenden Knospen


Mit dem Erreichen von ca. 12 Metern Höhe wird bei den Eichen die Phase der sogenannten "Durchforstung" eingeleutet. Es gilt nun die in der Pflege bereits geförderten Eichen wieder zu entdecken. Die Kronen und damit das Dickenwachstum dieser Zukunftsbäume werden nun erneut gefördert, indem man einzelne Bäume daneben umschneidet. Dadurch kann ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Stammdurchmesser und Höhe und damit die Stabilität des Bestandes gesichert werden. Stehen die Bäume ganz lange zu dicht, wachsen sie mit dünnen Stämmchen in die Höhe und sind anfälliger für Windwurf und Schneebruch. Es darf aber auch nicht zu viel Licht gemacht werden, da sonst die Äste im unteren Stammbereich bis zu einer Höhe von ca. 8 bis 12 m nicht weiter absterben. Die sogenannte „natürliche Astreinigung“ wird dann unterbrochen und die Holzqualität gemindert. Bei der Eiche gilt der Grundsatz lieber oft und mäßig zu pflegen.

Eichen haben die Besonderheit, dass sie aus schlafenden Knospen am Stamm Äste austreiben können. Kommt zu viel Licht an den Stamm einer Eiche, „erwachen“ die Knospen und neue Ästchen beginnen zu wachsen.

Der Boden - Grundlage für uns alle!

Intakte Waldböden spielen als Teil des Waldökosystems eine entscheidende Rolle in der naturnahen Forstwirtschaft der Bayerischen Staatsforsten. Sie sind Grundlage des nachhaltigen Waldwachstums und helfen uns den nachwachsenden Rohstoff Holz bereitzustellen. Doch unsere Waldböden können noch viel mehr: Sie sichern mit ihren Wasser- und Nährstoffkreisläufen unsere Lebensgrundlage! Sie sind die Grundvoraussetzung für sauberes Grund- und Trinkwasser – eine, vor allem in Zeiten des Klimawandels, begrenzte Ressource.

Bodenschutz - den Aufwand wert!

Wie können die Spuren, die wir im Wald links und rechts der Wege sehen, zum Schutz der Böden beitragen?! 

Für die Bayerischen Staatsforsten ist es geradezu ein existenzielles Anliegen, den Waldboden so gut wie irgend möglich zu schützen. Dennoch geht Holzernte nicht ohne Maschinen und damit nicht ohne Befahrung mit schweren Lasten, auf die unsere Böden empfindlich reagieren. Daher ergreifen wir folgende Maßnahmen zum Schutz des Waldbodens:


  1. Oberste Priorität: Die befahrene Fläche wird begrenzt! Die Maschinen fahren bei uns nur auf Befahrungslinien, den sogenannten Rückegassen und Rückewegen. Durch einen Abstand von ca. 30 m erreichen wir, dass mehr als 80 Prozent der Böden überhaupt nicht befahren werden. 
  2. Niederdruckreifen, Breitreifen und Bogiebänder werden von unseren Unternehmern eingesetzt, um den Druck der Maschine auf den Untergrund zu verringern.
  3. Schutz der Rückegassen mit Reisig
  4. Bringung mit dem Seil, wenn es zu steil oder zu nass ist!
  5. Und wenn alles andere nichts bringt, warten wir auf besseres Wetter!
7
KM 6,40

Richtig klasse Wälder!

Der Waldteil mit den über 300 Jahre alten Eichen und Buchen und dem vielen Totholz, der unmittelbar neben dem Weg beginnt, ist ein sogenannter Klasse-1-Wald. Hier darf sich der Wald ganz ohne den Einfluss des Menschen entwickeln.

Links

Klasse-1-Waldbestände bei den Bayerischen Staatsforsten
Naturschutzkonzept der Bayerischen Staatsforsten

Was ist denn ein Klasse-Wald?

Um die biologische Vielfalt im Staatswald zu sichern und zu verbessern, wurden die Wälder in 4 Klassen eingeteilt. In welche Klasse ein Wald kommt, hängt vor allem von seinem Alter, aber auch von den Baumarten ab:

Klasse 1: Alte naturnahe Waldbestände, die älter als 180 Jahre sind, Naturwaldreservate und alte, seltene Waldbestände.

Klasse 2: Ältere naturnahe Waldbestände, die älter als 140, aber jünger als 180 Jahre sind.

Klasse 3: Jüngere naturnahe Waldbestände, die älter als 100 Jahre und jünger als 140 Jahre sind.

Klasse 4: Alle übrigen Waldbestände.

Und was geschieht in den verschiedenen Klasse-Wäldern?

Klasse 1: Hier herrscht Hiebsruhe, hier darf sich der Wald entwickeln, wie er
möchte. Es werden keine Bäume geerntet, keine Durchforstung
betrieben und alles Totholz verbleibt im Bestand.

Klasse 2: Hier gilt das Ziel, Totholz anzureichern bis eine Menge von 40 m³ je
ha erreicht ist. Es werden 10 Biotopbäume pro ha markiert, die
nicht mehr gefällt werden.

Klasse 3: Auch hier sind mindestens 10 Biotopbäume auszuweisen. Das
Totholzziel liegt in diesen Wäldern fast überall bei 20 m³ je ha.

Klasse 4: Auch hier werden nach Möglichkeit Biotopbäume erhalten und Totholz angereichert.

8
KM 7,07

Die Puckfütterung

Überhälter, Jagd und Fütterung

Revier Rohrbrunn

Koordinaten: X : 4313852 Y : 5534914

Zahlreiche starke Alt-Bäume stehen als „Überhälter“ aus alter Restbestockung über einem jungen Eichenmischbestand. Das Alter der Methusalems wird für die Eichen mit 385 Jahren und für die Buchen mit 180 Jahren angegeben. Im Nordwesten, direkt am Erdweg, fällt ein mächtiger und vitaler Buchenzwiesel mit einer besonderen Ausbauchung am Stamm auf (Höhe 41,8 m, Stammdurchmesser 110 cm). Gerade einmal zwei Altbaumlängen von der Buche entfernt ist die über doppelt so alte Eiche. Mit fast 40 m Höhe und 130 cm Stammdurchmesser (in Brusthöhe) gehört sie schon zu den stärkeren Alt-Eichen im Spessart. Zwischen den beiden markanten Bäumen steht ein kleines Holzgebäude, das heute als „Historische Puckfütterung“ bezeichnet wird. Den Höhepunkt seiner letzten herrschaftlichen Jagdgeschichte erlebte der Spessart, als Prinzregent Luitpold von Bayern 1886 die Regierung übernahm. Der Regent zeigte für die Jagd allerhöchste Begeisterung und reiste deshalb alljährlich von München in den Spessart, um seiner Jagdleidenschaft zu frönen. Ein halbes Jahrhundert kam der Prinzregent mit seiner Jagdgesellschaft für zwei Wochen im Winter in den Hochspessart, insbesondere um starkes Schwarzwild zu erlegen. Um 1900 gab es einen etwa 6000 Hektar großen Wildpark, der mit einem Zaun aus Eichenplanken umgeben war. Mitten in dem Park, hier in der Waldabteilung Puck, wurde im Auftrag des Königshauses eine feste Fütterung eingerichtet, um eine möglichst erfolgreiche Hege des Schwarzwildes zu garantieren. 55 Tausend Reichsmark wurden jährlich investiert – aus der Privatschatulle des Regenten wird berichtet - um den Wildzaun zu erhalten und das Wild zu versorgen. Dank der guten Fütterung gab es bald einen Schwarzwildbestand von 1400 Stück. So konnten bei den jährlichen Hofjagden nachhaltig mehr als 500 Sauen erlegt werden.

Noch heute ist der Ruf des bodenständigen Prinzregenten legendär. Unzählige Jagdgeschichten sind den Spessartern noch heute bekannt. Mit dem Tod des Wittelsbachers im Dezember 1912 endete jedoch die Geschichte der Hofjagden im Spessart. Die Puckfütterung wurde zwar auch noch nach der Prinzregentenzeit bis in die 1950er Jahre beschickt, verfiel dann aber schließlich im Laufe der Jahrzehnte. 2010 wurde die Fütterung im historischen Stil rekonstruiert und dient seitdem als Erholungsort und als Erinnerung an den einst größten Wildpark in Europa.

9
KM 7,09

Eichenholz

Die Eichen, die am Rande der ehemaligen Fütterung stehen, haben teilweise einen ganz geraden, dicken Stamm ohne Äste. Dies sind super Merkmale für wertvolles Eichenholz. Doch was macht man mit so dicken Stämmen genau und was ist daran so besonders?

Die Holzverwendung

Wie sieht´s aus?
Hellbraun bis mittelbraun. Jahrringe sind sichtbar.

Was kann´s?
Eichenholz ist sehr hart und widerstandsfähig.

Wofür ist es geeignet?
Für Pfähle, die Teile ganzer Städte tragen - etwa in Venedig oder Amsterdam. Für hochwertige Möbel oder Rahmenwerke, Türen, Treppen, Tore, Decken, Fenster sowie in Parkett- und Riemenböden.

Nutzung – Es geht auf Reisen!

  • Ab nach Frankreich!

  • Ab nach Frankreich!


Ab nach Holland!

Auch die Holländer kamen in den Spessart, um hier wertvolles Eichenholz zu kaufen. Doch für was benutzten die Holländer die Spessart-Eiche? Sie bauten ihre Schiffe damit! Für die Masten wurde oft Tanne verwendet, für den Rumpf Eichenholz.

Ab nach Amerika!

Die Eichen der Spessart-Wälder haben es bis in die USA geschafft:

In der Apple-Zentrale im Silicon Valley in Kalifornien stehen Möbel, aus Holz der Spessart-Eichen gefertigt. Und auch in weiteren Filialen des Unternehmens mit Apfel-Logo soll Eiche aus dem Spessart verwendet worden sein.

Holz nutzen – Umwelt schützen

Im Holz ist viel CO2 gespeichert. Verrottet das Holz, wird das Treibhausgas freigesetzt. Erntet man den Baum und verwendet das Holz zum Bauen von Möbeln, Türen oder Ähnlichem, bleibt das CO2 länger im Holz gebunden. Somit gelangt es erst wesentlich später in die Atmosphäre, in der es als Treibhausgas zur Erderwärmung beiträgt.

Mehr Informationen zum Klimawald:
Wald und CO2
Magazin „Klimawald“


Endspurt

Ab hier sind es noch 1,67 km, um wieder zum Startpunkt zu gelangen!

Nach oben