„Eine Douglasie - der höchste Baum Bayerns steht im Spessart“
Vom oberen Waldweg aus gesehen sieht sie gar nicht so gigantisch aus – eher wie Eine unter Vielen. Doch ist die „Collenberger Douglasie“ nachgewiesenermaßen der höchste Baum in Bayern. Viel höher als alle Laubbäume und auch höher als die Tannen und Fichten, die in der Vergangenheit zu den höchsten Baumindividuen im süddeutschen Raum zählten. Zwar können in ihrer ursprünglichen nordamerikanischen Heimat die Douglasien (Pseudotsuga menziesii) im hohen Alter auch über 90 m hoch werden, aber auf europäischen Standorten darf man solche immensen Höhen nicht erwarten.
Vor etwa 110 Jahren wurde unsere Douglasie am Unterhang eines Seitentälchens gepflanzt. Hier konnte sie, auch in Trockenjahren ausreichend mit Wasser versorgt, prächtig in die Höhe wachsen. Bislang hat sie eine gewaltige Höhe von exakt 63,325 m erreicht, genau 2 cm höher als eine Douglasie im Revier Neuhütten im Nordspessart.
Für verschiedene Forschungsprojekte wurden von Experten der Bayerischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft bayernweit Baumhöhenmessungen durchgeführt. Die mit einem terrestrischen Laserscanner ermittelten Baumhöhen sind so exakt, dass selbst Unterschiede im Millimeterbereich festgestellt werden können. Auf diese Weise wurden vier Douglasien im Spessart registriert, die bis jetzt eine Höhe von über 60 m erreicht haben.
Wenn die „Collenberger Douglasie“ künftig fleißig weiterwächst, hat sie gute Chancen weiter Bayerischer Rekordhalter zu bleiben und falls nicht, ist es auch nicht schlimm. Das Exemplar bleibt auf jeden Fall erhalten und wird nicht gefällt und darf solange in die Höhe wachsen, bis die Natur es anders entscheidet.